Zweitwohnungen. In Berlin, München und anderen großen Städten werden immer wieder Befürchtungen laut, dass angeblich kaum genutzte Zweitwohnungen den Wohnungsmangel massiv verschärfen. Demzufolge kauften reiche ausländische Geschäftsleute und andere wohlhabende Ausländer in großer Zahl riesige Wohnungen in den besten Lagen, um sie für Kurzaufenthalte zu nutzen, oder – noch schlimmer – um damit zu spekulieren.
Sollte man diese Zweitwohnungen also stärker regulieren? Eine Studie der renommierten London School of Economics aus dem Jahr 2017 legt nahe, dass das keine gute Idee ist. Die Studie befasst sich mit ausländischen Investitionen in den Londoner Wohnungsmarkt. Diese erwarben im Zeitraum April 2014 – März 2016 etwa 20% der Londoner Wohnungen. Allerdings standen weniger als 1% davon tatsächlich leer.
Zudem brachten die Investitionen weitere Vorteile mit sich, die auch den weniger wohlhabenden Nachfragern zugutekamen. So konnte die Studie eine erhöhte Bautätigkeit von vergünstigten und regulären Wohnungen in Reaktion auf die gestiegene Nachfrage ausländischer Käufer feststellen. Zur Studie: https://blogs.lse.ac.uk/politicsandpolicy/what-is-the-role-of-overseas-investors-in-the-london-new-build-residential-market/.